„Der Mann ohne Haare hat Oma wehgetan!“
Versuchter Raubmord bei Graz: Am späten Abend setzte es jeweils lebenslänglich für die Täter, Urteil nicht rechtskräftig.
Sie redet noch immer jeden Tag davon“, erzählt die Mutter des dreijährigen Mädchens. Auch dass der Mann ohne Haare der Oma mit einem Messer wehgetan hat. Das Kind musste mitansehen, wie zwei Männer ihre Großmutter beinahe töteten. „Sie schreckt oft nachts auf und versteckt sich im Kasten.“
Als die Steirerin vergangenen November den furchtbaren Anruf bekam, dachte sie zuerst, ihr Kind ist tot. „Ich habe meine Mama fast nicht verstanden. Ihre Stimme war ganz leise. Sie bat immer wieder, dass ich heimkommen soll. ,Brutaler Überfall‘, sagte sie zu mir. ,Da ist so viel Blut. Ich glaub, ich sterbe.‘“Als die 36-Jährige eintraf, waren Einsatzfahrzeuge. „Mein Onkel hielt meine Tochter am Arm, meine Mutter wurde zum Hubschrauber gebracht“, erzählt die Tochter unter Tränen. „,Die kennen euch, die haben sich ausgekannt‘“, sagte die Mama immer wieder.“
Und das Schlimmste sollte sich bewahrheiten. Einer der Täter ist auch ein Onkel der Dreijährigen! Trotz eindeutiger Spuren leugnet er. Auch sein Komplize – er kennt ihn aus dem Gefängnis – ist nur bei den weniger argen Sachen geständig.
„Alles also Zufall“, polterte Richter Helmut Wlasak. „Es kann schon was, eine absolut wehrlose, gefesselte Frau mit einem Baseballschläger niederzuschlagen und ihr dann zwei Messer in den Rücken zu steüberall chen, bis die Klinge bricht!“Und trotzdem konnte das Opfer noch Hilfe rufen. „Für mich war wichtig, mein Handy irgendwie bei mir zu behalten. Denn einer der beiden Täter war unmaskiert. Das sagte mir, dass sie mir etwas antun werden“, schilderte sie gefasst.
Urteil: lebenslange Haft für beide Täter, nicht rechtskräftig.