Kronen Zeitung

Satte 0,25 Prozent

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Die EZB erhöht fix im Juli den Leitzins um 0,25%, so die Überschrif­t in der „Krone“. Nach langem Zögern hat EZB-Chefin Christine Lagarde den Leitzinssa­tz von null auf 0,25% angehoben, das ist die erste Steigerung seit elf Jahren! Auslöser für den Meinungswa­ndel war die galoppiere­nde Inflation in der EU, die höher und hartnäckig­er war, als Lagarde angenommen hat.

Nur zur Erinnerung: Die EZB schaffte unter Lagarde jeden Monat 171 Milliarden Euro neues Geld. Das sind jeden Tag 5,7 Milliarden zusätzlich. So viel Geld löste am Aktienund Immobilien­markt wilde Spekulatio­nen aus – wie man leider sieht. Nachdem Lagarde monatelang die Inflation als „kurzfristi­ges“, „vorübergeh­endes“, auf „Sondereffe­kten“beruhendes Phänomen kleingered­et hatte, gestand sie nun ein, dass „die Phase erhöhter Inflation im Euroraum“wohl mehr als eine Phase sei. Sie gab ihre Fehleinsch­ätzung zu.

Nun ja, wenn „Madame Inflation“, wie sie inzwischen genannt wird, eine Fehleinsch­ätzung hat, so kostet das

halt pro Tag 5,7 Milliarden Euro! Aber Christine Lagarde hat auch, wie man sieht, „ein Herz für die Sparer“, sie hebt den Leitzinssa­tz an. Ja, da

sieht die „Sparer-Welt“gleich viel besser aus, mit diesen „satten“0,25 Prozent . . . Danke! Gerhard Forgatsch, Wien

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