Die zähe Wende
Christine Lagarde trat vor die Presse. Um großzügig zu verkünden, dass die EZB nach satten elf Jahren die Anleihekaufprogramme drastisch Richtung null fährt und die Zinswende im nutzlosen Millimeterbereich einläutet. Viel zu spät und zu zäh sowieso. Mal wieder zielt die Politik an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Ich frage mich, worauf man da stolz sein kann!
Es waren elf Jahre, in denen nicht nur der Euro schleichend entwertet, sondern auch noch eine Schuldenunion in Stein gemeißelt wurde. Zu all dem gesellt sich jetzt eine munter weiter kletternde Rekordinflation hinzu. Die Abwärtsspirale dreht sich also weiter. Mal wieder kann man als Europäer von einer verantwortungsbewussten Politik nur träumen.
Wir sind schon im Chaos gelandet. Vermutlich mündet es im Desaster. Die Kluft und die Spaltung zwischen Arm und Reich nimmt damit das Tempo der aktuellen Inflation an. Und wieder stellt sich eine immer öfter berechtigte Frage. Wenn das aufmerksamen Laien bewusst ist, warum tut dann die Politik so, als wüsste sie von nichts? Christian Stafflinger, Linz