17 Agrar-Pestizide in der Wiener Luft gemessen
⧁ Ergebnisse einer Studie von „Enkeltaugliches Österreich“alarmieren ⧁ Umstellung auf Bio-Landwirtschaft gefordert
Mehrere Luftfilter wurden von Wissenschaftern der Universität für Bodenkultur und der Medizinischen Universität Wien aufgestellt und nach einigen Monaten auf Pestizide analysiert. Das überraschende und wenig erfreuliche Ergebnis: Selbst mitten in der Großstadt Wien wurden 17 Agrar-Chemikalien in der Luft gemessen.
„Dabei wurden auch Pestizide landwirtschaftlichen Ursprungs gefunden, die verboten sind“, sagt HansPeter Hutter, Umweltmediziner der MedUni Wien und Studienautor. „Diese wurden entweder aus Nachbarländern eingeweht oder kamen in der heimischen Landwirtschaft illegal zum Einsatz. Nachgewiesen wurden sie selbst in größerer Entfernung.“
Auswirkungen auf Haut und Hormonsystem
Hutter weist auf die gesundheitlichen Gefahren für uns Menschen hin, die die analysierten Pestizide verursachen können. Sie können Schleimhaut, Haut oder Hormonsystem betreffen: „Es geht aber nicht nur um unsere Gesundheit.
Pestizide wirken sich auf die Artenvielfalt aus.“Wie Mitautor Johann Zaller von der BOKU bestätigt: „Aus Umweltsicht ist das problematisch, weil viele der gefundenen Stoffe giftig für Bienen, Regenwürmer oder Vögel waren.“
Die Lösung liegt für die Wissenschafter auf der Hand: „Wir müssen verstärkt in den biologischen Anbau investieren und biologische Landwirte mehr unterstützen. Es braucht europäisch einheitliche Maßnahmen. Denn Luft kennt keine Landesgrenzen.“