„Neckerei“war kein Spiel
16-Jähriger bedrängte Ex-Freundin so, dass sie Panikattacke vor Schule erlitt
Alles begann als erste unschuldige Jugendliebe. Man ging zusammen zur Schule und traf sich danach im Park. Das junge Glück hielt aber nicht lange: Nach zwei Monaten war Schluss. Der 16-Jährige soll das nicht einfach so hingenommen haben – er wollte sie zurück. Jetzt drückt der Bursche statt der Schul- die Anklagebank im Wiener Landesgericht: Ihm wird geschlechtliche Nötigung, Stalking und gefährliche Drohung vorgeworfen.
Trotz Zurückweisung ließ der Schüler nicht locker
Immer wieder soll er nach dem Unterricht auf seine Ex-Freundin gewartet haben, um sie abzufangen. Der Angeklagte schrieb ihr unzählige Nachrichten und Liebesbekundungen. Das gleichaltrige Mädchen wollte aber nichts mehr von ihm wissen. Der Schüler wurde drängender in seinen Begehrlichkeiten: Er forderte sie auf, ihn zu küssen, drückte sie gegen die Wand und berührte sie grob. Das Mädchen erlitt daraufhin eine Panikattacke, sogar die Rettung wurde alarmiert.
On-Off-Beziehung unter Jugendlichen?
„Das war eine On-Off-Beziehung unter Jugendlichen. Einmal wollte der, dann der andere“, relativiert der Anwalt des Schülers, „er wollte sie nur zurück haben und keinen Druck machen.“Auch das Berühren im Intimbereich soll laut dem Angeklagten nur ein Necken gewesen sein: „Teilweise wollte sie es, teilweise wusste ich es nicht. Das war ein Spiel zwischen uns.“
Die 16-jährige Schülerin kam via Video zu Wort: Der Angeklagte habe sie wöchentlich begrapscht. Ihr Bruder musste sie zur Schule begleiten, weil sie so Angst hatte. Ihre Freundinnen können das vor Gericht nicht bestätigen. Urteil: Schuldspruch ohne Strafe, aber Sexualtherapie.