Kronen Zeitung

Jetzt weiß Rangnick, was er bekommt

⧁ Österreich­s Teamchef sah mehr „Sieger“als Verlierer im ersten Kader ⧁ Neben Alaba jetzt neue Abwehr-Hierarchie ⧁ Nur die linke Seite bleibt eine Baustelle ⧁ Mittelfeld ist gesetzt

- R. Bortenschl­ager/C. Reichel

Die positiven Erkenntnis­se überwiegen.“Das Fazit von Ralf Rangnick nach seinem erstem Lehrgang, dem Viererpack in der Nations League, als Teamchef. Der sich bei seinem Kader stets an der „aktuellen Form“orientiere­n will, aber jetzt weiß er, was er bekommt. Viele Sieger und Verlierer:

Pentz hat im Tor jetzt die besten Karten, weil er nicht nur stark hielt, sondern auch als Gesamtpake­t, sprich mit dem Fuß, die Nummer eins ist. Bachmann, im Sommer noch im EURO-Tor, ist gar kein Thema mehr.

Hinteregge­r und Dragovic waren lange im Abwehrzent­rum gesetzt. Eine Rückkehr wird auch für „Hinti“schwierig. Alaba ist diskussion­slos gesetzt, überzeugte als Kapitän auch abseits des Rasens. Trauner und Danso zeigten mächtig auf, machten bei ihren Klubs Quantenspr­ünge. Reife Auftritte.

„Wir wussten, dass wir hinten links ein Problem haben“, hat Rangnick eine „Baustelle“noch nicht behoben. Außer Wöber ist fit. Der Salzburger schlug auch als Außenverte­idiger ein. Die Alternativ­en? Schwierig. Vielleicht Friedl. Lazaro und auch Weimann sind auf der Position verloren. „Wir wissen, dass wir kreativ sein müssen, wenn der eine oder andere ausfällt“, will da Rangnick aber weiterhin „out of the box“denken.

„Natürlich gibt es die Spieler, die, wenn es um alles geht, . . . “, brauchte Rangnick den Satz nicht zu vollenden. Um wen es geht, ist klar: Laimer, Schlager, Seiwald und Sabitzer, mit je 315 Minuten die Vielspiele­r (siehe Statistik unten), sind im Mittelfeld gesetzt. Selbst Grillitsch könnte da nur eine „zweite Wahl“bleiben.

Im Sturm bringt keiner so eine Wucht wie Arnautovic auf den Platz. Gregoritsc­h war solide. Aber Kalajdzic und Baumgartne­r, unter Foda noch Shootingst­ars, kamen nicht wie gewohnt zur Geltung. Das könnte auch an der langen Saison liegen. Das gilt auch für Rechtsvert­eidiger Lainer. Und Onisiwo war ein Fremdkörpe­r.

Während Wolf als einziger ein „Zuschauer“blieb – was Rangnick leid tat: „Aber er ist ein paar Tage ausgefalle­n, war in den ersten Einheiten zurückhalt­end.“Im September gibt’s die nächste Teamchance . . .

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