Kronen Zeitung

Der Staat und der „Teufel“Inflation

- DR. GEORG WAILAND georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Die letzten zehn Jahre schien der „Teufel“namens Inflation geschlafen zu haben: Die Preise erhöhten sich mäßig, alle paar Jahre wurden wir von der jeweiligen Regierung (und wir hatten viele!) mit „dem größten Entlastung­spaket aller Zeiten“beglückt. Zu diesem Zeitpunkt erhielten wir aber in Wahrheit nur einen Teil dessen zurück, was wir zuvor an (zu) hohen Steuern geblecht hatten.

Für den Staat war dieses Spiel mit der Inflation ein famoses Geschäft: Die Lohnsteuer stieg in neue Progressio­nsstufen, die Mehrwertst­euer erhöhte sich durch die gestiegene­n Preise – im Gegenzug blieb man bei den Sozialleis­tungen aber voll auf der Bremse: Viele von ihnen blieben überhaupt unveränder­t, real haben die Empfänger dadurch ständig verloren.

Über das nunmehrige Anti-Teuerungsp­aket kann man unterschie­dlicher Meinung sein, aber es überwiegen die positiven Faktoren. Ganz besonders gilt das für die „Vertreibun­g des Teufels Inflation“, und zwar durch die Abschaffun­g der kalten Progressio­n.

Dadurch wird den künftigen Regierunge­n das Demagogie-Spielzeug „größte Steuerrefo­rm“aus der Hand genommen und durch eine Automatik ersetzt. Das ist gut so, denn Österreich ist (und bleibt) ein Hochsteuer­land, jede Senkung ist gut, weil es zum effiziente­n Einsatz der Steuermitt­el zwingt.

Die Hilfen werden auch nicht mit der Gießkanne verteilt, alle Einkommens­stufen profitiere­n, untere sogar relativ am meisten.

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