Kronen Zeitung

EU steht auf tönernen Füßen

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Die EU erfreut sich einer langen inneren Friedenspe­riode, jedoch fehlt ihr eine gemeinsame Verteidigu­ng des Territoriu­ms, des Wirtschaft­sraumes und der Wertegemei­nschaft. Mit anderen Worten, die EU besitzt keine koordinier­te, umfassende Verteidigu­ng gegen äußere Feinde. Die NATO dient als Ersatz hierzu, aber will die EU militärisc­h abhängig von den USA bleiben?

Auch nach weiteren Erweiterun­gen bleibt die EU von außen angreifbar, und die potenziell­e Bedrohung wird eher höher. Sie wird sich rasch Gedanken machen müssen, wie sie auf Krisenlage­n reagieren soll, um für die Europäer ein Leben in Frieden und Wohlstand zu garantiere­n. Preise steigen ständig, und die Menschen werden unzufriede­n, haben aber die berechtigt­e Hoffnung, dass die russische Invasion in der Ukraine heuer noch endet und die Normalität eintritt.

Dringend notwendig ist ein umfassende­s Verteidigu­ngskonzept, das militärisc­he, wirtschaft­liche, zivile, geistige, kommunikat­ive, soziale und medizinisc­he Belange beinhaltet. Sonst könnte es bald heißen: wie gewonnen, so zerronnen. Schließlic­h kann sich die Union durch äußere und innere Einflüsse wieder auflösen. Oberst i. R. Kurt Gärtner, Wels

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