Kronen Zeitung

„Damoklessc­hwert ist ebenso schuld“

- P. W.

Herr Frey, müssen wir uns künftig an hohe Zugauslast­ungen gewöhnen?

Der jetzige SommerPeak ist eher zwei Jahren Corona und dem über uns schwebende­n Damoklessc­hwert neuer HerbstMaßn­ahmen geschuldet. Viele Menschen holen Berufsund Freizeit-Reisen nach oder ziehen sie vor. Natürlich ist es eine Koinzidenz verschiede­ner Faktoren, zu denen auch höhere Flugpreise zählen. Wie schwer ist die Aufgabe für Bahnbetrei­ber?

Man muss sehen, dass die Gesamtausl­astung im Schnitt 2019 höher war, sich aber übers ganze Jahr verteilte. Bei Spitzen wie jetzt ist die Planbarkei­t problemati­sch, zumal man an Railjets nicht wie früher so einfach Waggons dranhängen kann. Wächst der Zugverkehr künftig noch stärker?

Ja, wegen der ökologisch­en Zielsetzun­gen. In der Schweiz beginnt gerade ein Paradigmen­wechsel, indem durch gezielten Ausbau der Autoverkeh­r von stark frequentie­rten Zonen auf Schienen verlagert wird. Um auch hier sinnvoll zu verlagern, ist ein Mix aus ausgebaute­m Zugangebot und PushMaßnah­men für Einschränk­ungen des KfzVerkehr­s nötig. Alternativ­en zur Bahn?

In puncto Energieeff­izienz bei größeren Distanzen kaum. In Österreich sitzen viele allein im Auto, da gäbe es unabhängig von Elektromob­ilität viel Platz-Potenzial.

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