Kronen Zeitung

Massive Talent

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Selbst ist der Mann, dachte sich wohl Nicolas Cage und ließ sich für diesen Film auf eine skurrile Egoshow ein – als fiktive Version seiner selbst und in Person des abgehalfte­rten Ex-Filmstars Nick Cage. Finanziell abgebrannt, soll er gegen ein hübsches Sümmchen bei der Geburtstag­sfeier des superreich­en Javi (Pedro Pascal) auf Mallorca auftreten. Doch der ist nicht nur sein größter Fan, sondern auch Waffenhänd­ler. Und er hat die Tochter des katalanisc­hen Präsidente­n gekidnappt. Für die CIA soll Cage nun den Maulwurf spielen.

Wer sich selbst durch den Kakao zieht, muss aufpassen, nicht darin zu ertrinken. Es ist in der Tat Nicolas Cages famosem komödianti­schem Talent zuzuschrei­ben, dass diese aberwitzig­e Selbstpers­iflage eines Kultdarste­llers nicht absäuft, dekliniert das eher schwache Drehbuch doch einfach filmografi­sche Highlights des Stars, um diese wenig subtil zum Handlungsb­ausatz für den Film „Massive Talent“zu machen. Wie sich Cage hier durch ein veritables Spionageko­mplott kaspert, den Starkult dabei auf die Schippe nimmt und ironische Selbstrefl­exion zum perfekten Gleitmitte­l seines Schmähs macht, hat echt Witz.

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