„Ich stehe als Mediziner in der Pflicht, nicht alle Zelte sofort abzubrechen!“
Herr Chytilek, wie in vielen anderen Covid-Testfirmen ist auch bei Ihnen Sommerruhe eingekehrt?
Nach langer Anstrengung ist es wichtig, auch durchschnaufen zu können. Aber spätestens im Herbst wird wohl wieder was auf uns zukommen. Wir mussten vorerst Personal abbauen, behalten Testkapazitäten aber auf Eigenkosten im Sommer bei. Wir hätten die Option gehabt, alles zuzusperren. Ich stehe aber als Mediziner in der Pflicht, nicht alle Zelte sofort abzubrechen.
Werden Kauftests überhaupt derzeit angefragt?
Wir sind auch Laborpartner von Apotheken, auch in
Hochzeiten von 10.000 Proben täglich entfielen nur 10 Prozent auf Bezahlkunden. Durch den anlaufenden Tourismus gibt es weiter Kunden, auch für Krankenhausbesuche werden schnelle Befunde benötigt.
Denken Sie bereits an die Zeit nach Corona?
Ich wäre froh, wenn es uns bald nicht mehr braucht, hoffe auch wirklich, dass es das nach dem
Winter gewesen ist. Aber ich habe mit Prognosen aufgehört, weil wir von anderen Faktoren wie Virusvarianten, Impfungen oder Politik abhängig sind. Mein Bruder, der Wirtschaftsinformatiker ist, und ich könnten uns vorstellen, nach der Pandemie etwas im Software-Developement-Bereich zu machen, im Med-Tech- bzw. HealthTech-Sektor helfen, Dinge zu verbessen.