Kronen Zeitung

„Sodom“als höllische Endstation

Der Großteil des europäisch­en Elektrosch­rotts landet in Ghana – weltweit 50 Tonnen des Mülls könnten sich bis 2050 verdoppeln

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Agbogblosh­ie, ein Stadtteil von Ghanas Hauptstadt Accra – der oft einfach „Sodom“genannt wird. 2013 zum verseuchte­sten Ort der Welt erklärt, arbeiten 4000 Menschen auf der größten Müllhalde Afrikas. 250.000 der 2,4 Millionen Einwohner Accras seien aber von den Schadstoff­en (etwa durch Plastikver­brennungen) betroffen. Auch ein Großteil des europäisch­en Elektrosch­rotts findet dort seine höllische Endstation. Allein in der EU fallen jährlich mehrere Millionen Tonnen des nicht recycelten Mülls an, weltweit sind’s über 50 Millionen Tonnen. Bis zum Jahr 2030 rechnen Experten mit 70, bis 2050 gar mit einer Verdoppelu­ng!

Bei den Zahlen kann man nur begrüßen, wenn probiert wird, gegenzuste­uern. Ob der EU-Kabelbesch­luss am Ende Accras Einwohnern hilft, ist eine andere Frage.

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