„Schön, wenn sie abgelenkt sind"
⧁ 120 Kinder bekommen beim Basketballcamp von Jakob Pöltl Tipps von Österreichs NBA-Pionier ⧁ Vier Extra-Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine ⧁ San Antonio Spurs lassen Trainer für den Center einfliegen
Vierzehn Stunden im überfüllten Zug, kein Sitzplatz, keine Chance auf den Besuch der Toilette. Trotzdem wollte Basketball-Fan Bogdan (18), der im April ohne Familie aus der Ukraine flüchtete, in Wien gleich loslegen. Und landete – noch bevor er eine Übernachtungsmöglichkeit hatte – über eine Telegram-Gruppe bei Andreas Schnedl.
Der nicht nur Lehrer am Ballsportgymnasium in Erdberg, sondern auch Vertrauter von Jakob Pöltl ist. Und erst Trainings, dann einen Schlafplatz für Bogdan organisierte – der dem NBAPionier dank Schnedls Kontakten jetzt beim 2. JakobPöltl-Camp assistiert. In Kooperation mit den Timberwolves, bei denen Pöltl groß wurde, passen, dribbeln und lachen beim „Krone“Besuch 120 Kinder zwischen acht und 14 Jahren. Vier Plätze bekamen Flüchtlingskinder: „Ein fremdes Land, eine neue Sprache, eine schwierige Situation. Schön, wenn wir für Ablenkung sorgen können“, sagt Pöltl.
Der sich wie für San Antonio auch in Wien am liebsten zerreißen würde: „Ich wäre gerne überall dabei, es tut mir fast leid, wenn ich von einer Gruppe zur nächsten wechsle. Vor allem die Kleinsten sind mit viel Energie dabei!“Wie Pöltl in seiner eigenen Vorbereitung, noch zweimal schickt San Antonio Athletik- plus Wurftrainer nach Wien. Bei den Auftritten für das Nationalteam in der EM-Quali Ende Juni in Salzburg sollte nichts mehr dazwischenkommen, danach reist Pöltl nach einem Kurzurlaub in die USA: mehr Hallen, mehr Trainingspartner. Zu dem in Wien Bogdan wurde, der mit dem NBA-Star einige Würfe nehmen konnte.