Macron und Mélenchon liegen Kopf an Kopf
Paris. Beim heutigen zweiten Urnengang der französischen Parlamentswahlen muss Macron um seine Mehrheit fürchten.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron muss beim heutigen zweiten Wahlgang zur Parlamentswahl um seine Mehrheit fürchten.
Gewählt werden 577 Sitze der Nationalversammlung. Für Macron geht es darum, sich wieder eine Parlamentsmehrheit zu sichern. Ansonsten wäre er gezwungen, eine Regierung mit Politikern und einem Premierminister anderer Lager zu ernennen. In diesem Fall hätte der Premierminister eine deutlich wichtigere Position im Staat. Insbesondere das neue linke Bündnis aus Linkspartei, Sozialisten, Grünen und Kommunisten hofft auf deutlich mehr Sitze im Parlament.
Nach dem ersten Wahlgang lag Macron hauchdünn vor dem Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon.
Macron will seine Macht nicht teilen
Dreimal kam es in den vergangenen Jahrzehnten sogar vor, dass dem Präsidenten mangels Mehrheit im Parlament ein Premierminister aus gegnerischem Lager gegenübersaß. Dies ist die Situation, die Mélenchon anstrebt und die in Frankreich als Kohabitation bezeichnet wird.
Für Macron wäre das ein herber Rückschlag, auch für seine Reformvorhaben. Im Unterschied zu Deutschland oder Österreich ist es in der französischen Politik nicht üblich, Kompromisse eingehen zu müssen. Und vor allem Macron ist nicht bereit, seine Macht zu teilen.
Die Parlamentswahl kurz nach der Präsidentschaftswahl ist eigentlich dazu konzipiert, dem Staatschef eine absolute Mehrheit zu sichern.