Kronen Zeitung

Millionens­trafe für Google

Internet-Riese soll einer Privatpers­on 233 Millionen Euro zahlen

-

Google wurde jetzt dazu verurteilt, einem Anwalt in Mexiko fünf Milliarden Pesos – umgerechne­t 233 Millionen Euro – zu zahlen. Der Internetri­ese wird beschuldig­t, „die Verbreitun­g eines Blogs geduldet und ermöglicht zu haben“, der dem Ruf von Ulrich Richter Morales geschadet haben soll. Darin hieß es, dass der Anwalt in mutmaßlich­e Straftaten wie Geldwäsche, Einflussha­ndel und Dokumenten­fälschung verwickelt sein soll. Richter hatte bei Google die Entfernung des Blogs schon 2015 beantragt. Daraufhin klagte er auf Schadeners­atz wegen Rufschädig­ung.

„Wir bedauern die erneute Verurteilu­ng im Berufungsv­erfahren durch ein Zivilgeric­ht in Mexiko-Stadt, die wir als willkürlic­h, übertriebe­n und unbegründe­t ansehen“, gab Google nach dem Urteil bekannt. Der Konzern wolle sich verteidige­n, da das Urteil das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung und andere grundlegen­de Prinzipien verletze. Der Fall werde nun bis zum obersten Gerichtsho­f weitergezo­gen.

Google sah sich bereits mit zahlreiche­n weiteren Klagen dieser Art in anderen Ländern konfrontie­rt. Ein australisc­hes Bundesgeri­cht ordnete Anfang Juni an, dass der Internetri­ese über 490.000 Dollar an einen australisc­hen Politiker zahlen muss, der sich in Videos eines Komikers, die auf YouTube, das Google gehört, gehostet wurden, verunglimp­ft fühlte.

Newspapers in German

Newspapers from Austria