Kronen Zeitung

„Banden nutzen Aufnahmeze­ntrum“

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Herr Tatzgern, weshalb die „Aktion scharf“im niederöste­rreichisch­en Guntramsdo­rf und nicht nahe der ungarische­n Grenze im Burgenland?

Weil die Autobahnra­ststätte Guntramsdo­rf aufgrund des Autobahnkn­otenpunkte­s mittlerwei­le zu einem neuralgisc­hen Punkt für Schleppere­i geworden ist. Banden nutzen das nahe gelegene Flüchtling­s-Erstaufnah­me-Zentrum in Traiskirch­en, um ihre Kunden hier vorübergeh­end abzuladen oder um diese dann wieder aufzunehme­n.

Das würde bedeuten, dass die Banden unser Asylsystem für ihre Machenscha­ften nutzen?

Absolut – die Schlepper kalkuliere­n das ein und nutzen unser System für ihre kriminelle­n Vorteile aus. Sie erklären den Migranten, dass sie nach ihrem Aufgriff einfach einen Asylantrag stellen sollen. So würden sie in eine Unterkunft transporti­ert und auch fürs Erste versorgt werden. Im Aufnahmeze­ntrum sind dann meist geheime Kontaktper­sonen stationier­t, die dann alles Weitere, sprich die Abholung beziehungs­weise die Weiterreis­e, organisier­en. Die Schleppero­rganisatio­nen sparen sich auf diese Weise die Extrakoste­n für die geheimen illegalen Bunkerwohn­ungen . . .

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