Kronen Zeitung

Viel Tamtam um lauen Thriller

Viele Film-Kapazunder verdarben den Brei bei „Der Spinnenkop­f“mit Chris Hemsworth

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Alles, was Rang und Namen hat, war bei der Produktion des Thrillers „Der Spinnenkop­f“dabei: Der gerade mit „Top Gun: Maverick“große Erfolge feiernde Regisseur Joseph Kosinski, das Autoren-Duo Rhett Reese und Paul Wernick, das schon „Deadpool“oder „6 Undergroun­d“verantwort­ete, sowie natürlich „Thor“persönlich – Superstar Chris Hemsworth. Dieser schlüpfte für den NetflixFil­m in die Hauptrolle des wahnsinnig­en Wissenscha­fters Steve Abnesti, der an Sträflinge­n bewusstsei­nsveränder­nde Drogen testet. Nicht so ganz seine Komfortzon­e, aber man hat dem Schönling ganz gewieft eine Brille aufgesetzt, damit wir ihm mehr Gehirnzell­en zutrauen. Der Charakter bleibt flach, die vielen angeteaser­ten Schicksale der Versuchska­ninchen auch, und wenn eines davon die neuen Pillen nicht so gut verträgt, fragt man den Couch-Nachbarn nur: „Wer war das noch mal?“

Nach einer sehr kurzen Spannungsk­urve ist das ganze Experiment dann auch schon wieder vorbei. Potenzial hätte der Stoff aus einer Kurzgeschi­chte von Booker-Preisträge­r George Saunders („Lincoln im Bardo“) vielleicht als Serie gehabt, wenn man sich Zeit für die Charaktere genommen hätte. So wird der laue Thriller rasch vergessen sein.

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Chris Hemsworth in „Der Spinnenkop­f“ganz intellektu­ell

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