Burn-in ist das neue Burn-out
Die Volkskrankheit Burnout ist eine Tragödie sondergleichen. Trotz fortwährenden Fortschritts in der Digitalisierung und Automatisierung schaffen wir es, uns zu Tode zu arbeiten. Denn Stress macht uns bekanntlich krank – von Bluthochdruck angefangen bis hin zu Übergewicht; und diese Belastung verursacht großteils die Arbeit.
Wie kann es sein, dass wir immer mehr technische Hilfsmittel haben, um unsere Tätigkeiten zu erleichtern, aber zugleich unter immer mehr Arbeitsdruck leiden? Dabei wird die eigene Erwartungshaltung zum eigentlichen Problem. Denn dass die reine Zahl der Arbeitsstunden kein Indiz für tatsächliche Leistung und Produktion ist, zeigen uns viele Studien. Trotzdem fragen wir uns innerlich: Wären wir noch ein wertiger Mensch, wenn wir plötzlich nur noch fünf Stunden am Tag arbeiten – obwohl wir sogar in derselben Zeit dieselbe Leistung erbringen?
Fortschritt bedeutet, dass Sachen auch einfacher werden dürfen, oder eben schneller verrichtet werden. Im Übrigen bedeutet es auch zu hinterfragen, ob 40 Stunden für jeden Job die richtige Ordnungsmatrix sind. Es kann doch nicht sein, dass wir auf dem Weg in Richtung Zukunft an unserer eigenen Erwartungshaltung erkranken, wenn eigentlich alles stetig besser wird. Das Burn-out hat sich also zum „Burn-in“gewandelt, und die einzige Therapie ist Reflexion und Introspektion. Viel Glück.