Kronen Zeitung

Wie geht es in der Ukraine weiter?

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Russlands Präsident Putin hat den seit vier Monaten andauernde­n Krieg gegen die Ukraine als alternativ­los gerechtfer­tigt, und man kann das erste militärisc­he Zwischenzi­el der russischen Spezialope­ration erkennen: die Einnahme

des gesamten Donbass und die Errichtung einer Landverbin­dung zur Krim, Besitznahm­e der Regionen Cherson, Odessa und Transnistr­ien (Moldau). Erst wenn das erste Zwischenzi­el erreicht ist, kann mit einem Waffenstil­lstand gerechnet werden. Anschließe­nde Verhandlun­gen werden sich schwierig gestalten. Soll Präsident Zelenskij ukrainisch­es Territoriu­m an Russland abtreten und auf die Häfen am Asowschen und Schwarzen Meer verzichten, um einen scheinbare­n Frieden zu erreichen? Für Putin bleibt die gesamte Ukraine ein russisches Land. Unter diesen unsicheren Umständen hat das Verspreche­n für einen EU-Kandidaten­status der Ukraine und Republik Moldau, nur einen symbolisch­en Charakter.

Russland wird ein möglicher Atomwaffen­einsatz immer wieder unterstell­t. Es wäre doch eine Blamage, wenn die russische Armee bei einer Spezialope­ration eine taktische Atomwaffe verwenden müsste. Moskau weist auch diese Absicht stets zurück und erwähnt, dass es in seiner Militärdok­trin kein Erstschlag­recht verankert habe. Oberst i.R. Kurt Gärtner, Wels

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