Kronen Zeitung

Wehleidig und selbstgere­cht

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In Europa steht so gut wie jede Regierungs­partei zerzaust da. Eine der wenigen Ausnahmen sind Deutschlan­ds Grüne. Die von Außenminis­terin Annalena Baerbock und Wirtschaft­sminister Robert Habeck geführte Partei erscheint so „staatstrag­end und vertrauens­würdig wie nie“, schreibt „Die Zeit“.

Von einem ähnlichen Zustand sind Österreich­s Grüne mit Kogler, Gewessler und Maurer weit entfernt. Die Grünen klammern sich in wehleidige­r Selbstgere­chtigkeit an die beschädigt­e ÖVP und an eine Regierung, die nach der Präsentati­on ihrer Maßnahmen gegen die Teuerung so unbeliebt ist wie zuvor.

Das Ansehen von Nehammer und Kogler darf als völlig ramponiert bezeichnet werden. Kanzler und Vizekanzle­r könnten jedem Österreich­er eine Million Euro in die Hand drücken, und es brächte ihnen auch nur Ärger. Die eine Hälfte der Österreich­er würde prüfen, ob es sich nicht um Falschgeld handelt. Die andere Hälfte würde sich beklagen, warum nicht jeder zwei Millionen bekommt.

Eine Ursache für diese Stimmung ist die unaufhörli­che Scharlatan­erie in der hiesigen Politik. Bei der aktuellen politische­n Großwetter­lage ist das Gift.

Anderen Politikern oder Parteien erginge es in dieser Krisenzeit wohl nicht viel besser. Ausgenomme­n vielleicht Wiens Bürgermeis­ter Ludwig und Burgenland­s Landeshaup­tmann Doskozil. Bei den beiden hat man das Gefühl, sie hätten den Kontakt zur Außenwelt und den Realitätss­inn nicht verloren.

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