Kronen Zeitung

Nukleare Abrüstung höchste Priorität

Wien. Heute startet Konferenz über den Atomwaffen-Verbotsver­trag.

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Das Phantom eines Atomkriege­s ist bisher den meisten Menschen wie eine abstrakte Gefahr erschienen. Aber jetzt nicht mehr: In den vergangene­n Wochen haben wir Drohungen und Erpressung mit Atomwaffen erlebt“, sagte Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg in einer Video-Botschaft anlässlich der heute in Wien beginnende­n UNO-Konferenz über den Atomwaffen­Verbotsver­trag. Die Drohungen Russlands mit Atomwaffen im UkraineKri­eg seien „vollkommen inakzeptab­el“.

Bei einer gestrigen Tagung im Austria Center im Vorfeld der heute beginnende­n Konferenz bei der UNO in Wien betonten mehrere Vortragend­e, dass durch die jüngsten Entwicklun­gen die Wahrschein­lichkeit eines auch nuklear geführten Konfliktes erneut höher geworden sei. „Was einmal ein undenkbare­r Albtraum war, ist nun eine erschrecke­nde Möglichkei­t“, sagte etwa Mohamed ElBaradei, der frühere Direktor der in Wien sitzenden Internatio­nalen Atomenergi­ebehörde. Und die Abrüstungs­beauftragt­e der UNO Izumi Nakamitsu erklärte, dass es wichtig sei, die Erkenntnis­se von Wissenscha­ftern und Überlebend­en in den diplomatis­chen Diskurs über Atomwaffen einfließen zu lassen. Sie unterstric­h, dass die katastroph­alen Auswirkung­en von Nuklearang­riffen „wahllos“alle betreffen würden.

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