„Weg von Politik und Prostitution“
Angeklagter Formel-1-Zampano vor Gericht über den Rat eines Freundes
Man verliert ein bisschen die Übersicht: Drei Angeklagte müssen sich im Wiener Landesgericht im x-ten HypoAlpe-Adria-Prozessableger verantworten. Der Hauptangeklagte ist ExFormel-1-Rennstallbesitzer Walter Wolf. Seine Rolle in der PatriaAffäre – Schmiergeldzahlungen nach Slowenien, um einen Rüstungsauftrag des finnischen Unternehmens Patria an Land zu ziehen – spielt in dem Prozess auch eine Rolle. Bis dato erschien Walter Wolf nämlich nie vor Gericht. Seine Gesundheit machte den 82-Jährigen nicht verhandlungsfähig, das hat sich jetzt geändert.
Staatsanwalt Bernhard Löw trägt insgesamt vier Anklageschriften vor: Walter Wolf soll von der Hypo Alpe Adria Zahlungen erhalten haben – ohne Gegenleistungen. Außerdem habe er eine Million Euro aus einem Generalvergleich um ein gescheitertes kroatisches Hotel-Projekt erhalten. Die Million sei aber schon verpfändet gewesen. Mitangeklagt ist in dem Punkt auch ein Ex-Anwalt. Er soll das Geld freigegeben haben.
Erinnerungslücken wegen Hirnschlag
„Ich kann mich nicht mehr gut erinnern. Ich hatte einen Hirnschlag“, erklärt er Unstimmigkeiten in seiner Aussage. Bei einer Sache ist er sich aber sicher: Sein Fehler sei gewesen, mit der Hypo Alpe Adria zu arbeiten.
Die Anklage in der Patria-Affäre zieht der Staatsanwalt zurück: Vier Angeklagte wurden schon längst freigesprochen. Deswegen „sei auf keinen Fall ein Schuldspruch zu erwarten“. Fortsetzung Juli.