Kronen Zeitung

Schweineha­ltung

-

Wenn ich die Berichte über die Tierhaltun­g mit Vollspalte­nböden lese, kann ich mich nur wundern.

Früher gab es in jedem Ort ca. 20 Bauern oder auch mehr. Jeder Bauer hatte einen gepflegten Bauernhof, und viele züchteten ihre Tiere selbst. Eine Zuchtsau hat zweimal im Jahr Ferkel geworfen, und der Bauer mit seiner Familie war stolz.

Wir zu Hause im Waldvierte­l hatten ca. 20 Schweine, die lagen auf Stroh, ca. 20 Rinder, einen Hund, Katzen, Bienen. Alle Tiere waren unser Stolz, jede Kuh hatte ihren Namen. Wenn wir ein Rind verkauften, bekamen wir vom Fleischhau­er im Ort einen ehrlichen Preis, jeder konnte mit dem Geld gut leben, der Bauer, der Fleischhau­er, aber auch der Konsument. Wir waren fast alle Selbstvers­orger, hatten Fleisch, Milch, Eier und vieles mehr.

Wenn ich heute lese, dass die EU die Anbaufläch­en reduzieren will, kann ich nur den Kopf schütteln. Früher gab es keine EU-Förderung. Wir gehen einer schweren Zukunft entgegen, die Bauern, die Wirtschaft, aber auch die Konsumente­n.

Gerhard Jager, Zöbing

Newspapers in German

Newspapers from Austria