Dritter Landeschef nimmt sich aus dem Spiel
Vorarlbergs LH Markus Wallner (ÖVP) pausiert auf ärztlichen Rat. Er geriet zuletzt wegen einer Affäre schwer unter Druck.
Eshatte sich im Gesicht des Landeshauptmanns abgezeichnet. Der sonst so vitale Markus Wallner, der Bergriesen wie den Montblanc locker besteigt, wirkte angeschlagen. Erledigt. Beim Auftritt im U-Ausschuss. Aber auch danach, wie Beobachter in Vorarlberg sagen. Wallner zieht sich auf ärztlichen Rat vorübergehend zurück. Nach ersten Meldungen über seinen Rücktritt bzw. Rückzug rückten er und seine Vertrauten auffällig offensiv aus, um zu versichern, dass es sich nur um eine Auszeit handele. „Mit voller Kraft zurück ins Amt“, erklärte Wallner später. Bis dahin übernimmt Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.
Es ist ein nächster – zumindest vorübergehender – Abgang eines ÖVP-Politikers (siehe auch links). Der 54-Jährige ist durch die Wirtschaftsbundaffäre unter Druck geraten. Verdacht der Inseratenkeilerei, was er heftig dementiert. Was ihm jedoch sehr zugesetzt hat. Viel Druck und Stress sind also die Auslöser für den Krankenstand. Burn-out-Gefahr liegt nahe, wenngleich dies nur inoffiziell kolportiert wird.
Genesungswünsche und einige Seitenhiebe
Kanzler Karl Nehammer betonte, die Gesundheit stehe über allem, auch über der Politik. Genesungswünsche kamen auch von den Grünen und aus der Opposition, Rücktrittsrufe blieben aus. Douglas Hoyos (Neos) meint jedoch: „Dass man in einem Sumpf an Macht, Intrigen und Intransparenz leicht zerrieben wird, ist bekannt.“Die FPÖ glaubt nicht an eine Rückkehr Wallners. Es sei ein Schritt zur Seite. Ein erster zum Rücktritt.