Banker zweigte von Wertpapierkonto einer 90-Jährigen Geld für seine Schulden ab
Die alte Dame hat es nicht einmal gemerkt, dass ihr 206.344 Euro fehlen. Sie ist begüterte Kundin einer Bank für eine spezielle Klientel. Ihrem Privatkundenbetreuer hat sie vertraut, der seit 30 Jahren im Bankwesen beschäftigt ist. Bis er „ins Schleudern“kam, wie er Richter Stefan Huber im Wiener Landesgericht gestand: Scheidung und ein Haus in Deutschland, das die Eltern bewohnen und das renovierungsbedürftig war. Seine Kredit-Loch-auf-Loch-zuTaktik scheiterte: „Es ist ja peinlich, wenn einem als Banker Kredite fällig gestellt würden.“Also bediente er sich am fremden Konto – machte aber Markierungen zwecks Rückzahlung.
„Eine alte Frau, der es nicht auffällt, weil sie eh genug Geld hat, macht die Sache nicht besser“, so Herr Rat. „Luxusleben führte er keines“, kontert Anwalt Normann Hofstätter – und stimmt den verhängten 8 Monaten bedingt für seinen Mandanten zu, der durch einen anonymen Hinweisgeber aufflog.