Kronen Zeitung

Sozialmärk­te sind stark unter Druck

Hohe Kosten und weniger Spenden machen den Anbietern zu schaffen

- Peter Stadlmülle­r

Zuerst die Pandemie, jetzt auch noch Rekord-Inflation: Der Andrang auf billige Lebensmitt­el (über zwei Drittel günstiger) in Sozialmärk­ten ist extrem hoch. Anbieter geraten nun aber selbst in Not. In Wien sperrte der SozialShop mit vier Standorten zu, auch andere kämpfen mit Problemen.

Gerhard Steiner, Präsident von Soma: „Wir können die Preise natürlich nicht einfach erhöhen wie auf dem freien Markt, dennoch merken wir die stark gestiegene­n Kosten, vor allem für Treibstoff und Energie.“Svjetlana Wisiak von den Vinzi-Märkten (gehört zu Soma): „Bei einem Markt in Graz, wo sonst zwei Tonnen täglich geliefert werden, sind es jetzt 1,8 Tonnen. Gleichzeit­ig haben wir bis zu 40 Prozent mehr Kunden als 2020.“Es sei schwierige­r, Spender zu finden, teils sinkt die Auswahl. „Unsere Partner haben oft selbst Probleme bei der Verfügbark­eit“, so Steiner. Sind Regale in den Supermärkt­en leer, bleibt auch weniger für Sozialmärk­te.

Dennoch gehe es sich aus: „Wir können jeden, der Essen braucht, versorgen“, betonen Wisiak und Steiner. Doch die Lage könne noch enger werden, wenn sich die Situation weiter verschärft.

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