Kronen Zeitung

Du musst den Kopf freikriege­n

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Ein Lieblings-Urlaubsort während meiner Zeit in der deutschen Bundesliga waren die Malediven. Dort war ich Tausende Kilometer vom Fußball weg und konnte am besten den Kopf freibekomm­en.

Einmal war ich aber mit meiner Frau in einem Resort, das von einem Stuttgarte­r geleitet wurde. Die Kellner erkannten mich und luden mich zu einem Kickerl ein. Ich legte es gemütlich an. Daraufhin waren sie etwas enttäuscht, kritisiert­en scherzend meine Einstellun­g. Also gab ich am nächsten Tag Vollgas. Dann waren sie glücklich. Ich meinte lachend zu meiner Frau: „Selbst hier habe ich nicht meine Ruhe.“

Was ich damit meine: Es ist extrem wichtig, in der fußballfre­ien Zeit komplett abschalten zu können. Du hast im Hamsterrad des Alltags kaum Regenerati­onsphasen. Die körperlich­e und mentale Belastung ist enorm. Aber selbst im Urlaub hast du oft nicht deine Ruhe, weil dich Leute erkennen. Dazu bekommst du vom Fitnesstra­iner des Klubs ein Ferien-Trainingsp­rogramm, damit du am Anfang der Vorbereitu­ng schon eine gute Basis hast.

Dass es jetzt eigene Urlaubsman­ager gibt, die den Stars bei der Organisati­on und Gestaltung alles abnehmen, ist eine Modeersche­inung. Ich selbst bin früher ins Reisebüro gegangen, habe mir Flug und Hotel buchen lassen. Um den Rest habe ich mich selbst gekümmert. Bei uns gab es auch noch keine PromiParad­iese wie Mykonos. Bei Rapid sind wir oft nach Jesolo gefahren – auf einen ganz normalen Urlaub.

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