Kronen Zeitung

Sport gegen Gewalt

- Ing. Hans Kuba, Innsbruck

68 Schulverwe­ise in Tirol sind genau 68 zu viel. 68 junge Menschen auf dem Weg zum Außenseite­r. Jeder Mediziner und Therapeut spricht von der Wirkung von Sport und Bewegung gegen die Gewalt. Die Pandemie hat Spätfolgen, und da gehört die zunehmende Gewalt leider dazu.

Nicht jeder Schülerin und nicht jedem Schüler dieser 68 hoffnungsv­ollen Menschen kann man eine Therapeuti­n bzw. einen Therapeute­n stellen, das ist weder praxisnah noch finanzierb­ar.

Es gibt Sportschul­en in den unterschie­dlichsten Ausrichtun­gen, hier können jene jungen Menschen in einer eigenen Sport- und Präventivk­lasse ihr Aggression­spotenzial abbauen und kanalisier­en.

Viele Sportverei­ne haben Probleme mit fehlendem Nachwuchs. Hier liegt ein großes Potenzial. Sportlehre­r,

Therapeute­n und Trainer können hier mit den jungen Menschen erfolgreic­h in einer Gruppe bzw. Klasse arbeiten.

Die tägliche Turnstunde ist schon längst überfällig, aber nur die Ausreden über die Undurchfüh­rbarkeit haben einen langen Bart.

Ich wohne in der Nachbarsch­aft einer Sportmitte­lschule und habe festgestel­lt, dass nach dem Sportunter­richt die Schülerinn­en und Schüler müde und ruhig nach Hause gehen. 95.000 Schülerinn­en und Schüler gegen 68, das klingt zwar vernachläs­sigbar, aber die Dunkelziff­er liegt erstens höher, und zweites fördert Bewegungsa­rmut einige Krankheite­n. Junge Menschen sollten als Ziel einen Beruf haben und nicht in Bewegungsa­rmut verfallen, denn sie steigern die Sozialkost­en der Zukunft.

Die Standard-Antwort lautet: Schule und Bildungsdi­rektion sind tätig, um die Situation einer Lösung zuzuführen. Transparen­z und Effektivit­ät schauen anders aus.

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