Super-Turbo
„Brutales Aus nach heroischem Kampf“, titelte die „Krone“nach dem 1:2 in der Verlängerung gegen Italien vor einem Jahr, „wir sind trotzdem stolz auf euch!“
Zwei Siege in der Vorrunde gegen Nordmazedonien und die Ukraine, im Achtelfinale gegen den späteren Europameister Italien über weite Strecken mehr als nur ebenbürtig. Marko Arnautovic traf per Kopf in der 65. Minute zum 1:0. Das Wembley-Stadion tobte, die Österreicher in Ekstase. Doch der Video-Assistent annullierte den Treffer, ein Keulenschlag nach dem Adrenalin-Ausstoß. Dann folgte das K.o. in der Verlängerung. Dennoch überwog trotz des Scheiterns die positive Stimmung. Die Fans sind motivierbar und dankbar – das hat die Endrunde wieder einmal gezeigt.
Vieles hat sich gedreht. Ralf Rangnick löste Franco Foda als Teamchef ab, Martin Hinteregger beendete mit 29 Jahren seine Karriere, Stützen wie Aleksandar Dragovic spielen in den neuen Plänen keine Rolle mehr. Das ändert nichts am großen Auftrag: Österreich muss nach der verschleuderten WM-Chance bei der nächsten EURO wieder dabei sein. Teilnahmen bei Großereignissen sind wie ein Super-Turbo, um unsere Fußball-Landschaft upzugraden. Genau so einen Booster braucht es, um noch mehr Geld und Knowhow in den Nachwuchs zu investieren, die Infrastruktur zu verbessern und die Liga wertiger zu gestalten.