Kronen Zeitung

„Tatort“: Was Sie noch nicht wussten

Die längste Krimi-Reihe Deutschlan­ds geht mit dem heutigen Fall in die Sommerpaus­e – was das mit Dieter Bohlen zu tun hat.

- M.Leopoldsbe­rger

Zeitsprüng­e, Handlungss­chleifen, Rückblende­n: Er ist raffiniert gestaltet, der letzte „Tatort“vor der Sommerpaus­e, in dem Heike Makatsch in Mainz endlich wieder einmal zum Einsatz kommt. Fans müssen in diesem Jahr nur etwa acht Wochen auf neue Fälle der längsten Krimi-Reihe Deutschlan­ds warten, die seit mehr als 50 Jahren ein Millionenp­ublikum vor die Bildschirm­e lockt. Jährlich kommen etwa 35 neue Folgen dazu – 1188 Ausgaben sind bislang gedreht worden.

Mehr als 80 verschiede­ne Kommissare und ErmittlerT­eams haben bislang die Dienstmark­e gezückt: Allen voran Kommissar Trimmel (Walter Richter †), der am allererste­n „Tatort“im Jahr 1970 in „Taxi nach Leipzig“auf Verbrecher­jagd ging.

Und so verändert sich das „Tatort“-Universum stetig – nur eines ist bis heute fast gleich geblieben: Das Augenpaar und die weglaufend­en Beine des berühmten Vorspanns. Diese gehören dem mittlerwei­le 81-jährigen Horst Lettenmaye­r, Schauspiel­er und Lampendesi­gner. Für 400 DM hatte er den Job damals angenommen, nicht absehbar war, wie lange er damit im TV zu sehen sein wird. „Da gab es lange Jahre danach Streitigke­iten vor Gericht. Die ARD hat sich auch ein bisschen schäbig benommen. Ich bin aber mittlerwei­le versöhnt mit dem ,Tatort‘ und mit mir“, so Lettenmaye­r.

Der Komponist der Vorspann-Musik, Klaus Doldinger, nascht hingegen noch vom Krimi-Kuchen. Apropos Musik: Kommerziel­l erfolgreic­h wurde u. a. das Lied „Midnight Lady“, geschriebe­n von Pop-Titan Dieter Bohlen. Zwischen aller Kriminalit­ät möchte die Reihe auch Spiegel der Gesellscha­ft sein. „Wir setzen seit vielen Jahren auf Diversität vor der Kamera“, so Christian Granderath, Fernsehfil­mchef des NDR. Seit dem letzten Fall, „Schattenle­ben“mit Franziska Weisz und Wotan Wilke-Möhring, setze man auf eine Vertragskl­ausel, die eine möglichst große Vielfalt in Produktion­en garantiere­n, Minderheit­en, aber auch Frauen in ausreichen­dem Maße repräsenti­eren soll.

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Nicole Heesters (li.) trat 1978 als erste weibliche Kommissari­n den Dienst an, ermittelte in drei Folgen. „Taxi nach Leipzig“: Trimmel, gespielt von Walter Richter (im Bild rechts) und Paul Albert Krumm.
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