Das andere Ende der Welt
Die Ukraine ist das bestimmende Thema beim Gipfelmarathon des Westens in den vergangenen und kommenden Tagen – bei der EU in Brüssel, beim Treffen der sieben großen Industrienationen (G7) im bayerischen Schloss Elmau und schließlich beim NATO-Gipfel in Madrid. Aber auch am anderen Ende der Welt waren der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen wichtiges Thema bei einem (virtuellen) Gipfel, der gerade auf Einladung Pekings stattgefunden hat. Beim Gipfel der wichtigsten Schwellenländer der Welt – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, nach ihren Anfangsbuchstaben schlicht BRICS-Staaten genannt.
Putin ist dort gerne gesehener Gast. Er fordert die BRICS-Staaten auf, „voranzugehen bei der Schaffung einer multipolaren Welt“, wie er sagte, also wohl einer Welt, die nicht von der Vormacht der USA dominiert werde.
Und Chinas Xi Jinping rief zu einem „Schulterschluss gegen den Missbrauch internationaler Sanktionen“auf, die BRICS-Staaten müssten sich an diesem „entscheidenden Zeitpunkt für die Zukunft der Menschheit“ihrer Verantwortung stellen.
Die BRICS-Staaten sprechen nicht von einem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern vielmehr von einem Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland auf ukrainischem Boden.
Stimmen vom anderen Ende der Welt. Aber die BRICS-Staaten stehen für 40% der Weltbevölkerung und sind für ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung verantwortlich.