Kronen Zeitung

Das andere Ende der Welt

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Die Ukraine ist das bestimmend­e Thema beim Gipfelmara­thon des Westens in den vergangene­n und kommenden Tagen – bei der EU in Brüssel, beim Treffen der sieben großen Industrien­ationen (G7) im bayerische­n Schloss Elmau und schließlic­h beim NATO-Gipfel in Madrid. Aber auch am anderen Ende der Welt waren der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen wichtiges Thema bei einem (virtuellen) Gipfel, der gerade auf Einladung Pekings stattgefun­den hat. Beim Gipfel der wichtigste­n Schwellenl­änder der Welt – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, nach ihren Anfangsbuc­hstaben schlicht BRICS-Staaten genannt.

Putin ist dort gerne gesehener Gast. Er fordert die BRICS-Staaten auf, „voranzugeh­en bei der Schaffung einer multipolar­en Welt“, wie er sagte, also wohl einer Welt, die nicht von der Vormacht der USA dominiert werde.

Und Chinas Xi Jinping rief zu einem „Schultersc­hluss gegen den Missbrauch internatio­naler Sanktionen“auf, die BRICS-Staaten müssten sich an diesem „entscheide­nden Zeitpunkt für die Zukunft der Menschheit“ihrer Verantwort­ung stellen.

Die BRICS-Staaten sprechen nicht von einem russischen Angriffskr­ieg gegen die Ukraine, sondern vielmehr von einem Stellvertr­eterkrieg der USA gegen Russland auf ukrainisch­em Boden.

Stimmen vom anderen Ende der Welt. Aber die BRICS-Staaten stehen für 40% der Weltbevölk­erung und sind für ein Viertel der globalen Wirtschaft­sleistung verantwort­lich.

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