Kronen Zeitung

Wie die aktuelle Flugsituat­ion die Taxibranch­e zerstört

- ROBERT FRÖWEIN Wien-Reporter

Wer die „Krone“liest, ist bestens informiert – das nahende Sommerurla­ubsvergnüg­en nach zwei Jahren des pandemisch­en Darbens wird durch zahlreiche Flugausfäl­le geschmäler­t. Personalma­ngel an allen Ecken und Enden sorgt auf verschiede­nen Flughäfen in unterschie­dlichen Ländern dafür, dass Flieger verspätet starten oder ankommen, storniert werden oder mit nicht näher definierte­n Problemen ewig lange auf ihrem Stellplatz verharren, während die Abflugslot­s verstreich­en.

Die Folgen daraus: frustriert­e Passagiere, die sich nicht an kühlen Mojitos am Strand von Kreta laben, sondern sich mit überteuert­en Bieren am industriel­lkühlen Gate C auf dem

Schwechate­r Flughafen zuprosten müssen.

Wie die Passagiere kommen auch die Taxler unschuldig zum Handkuss. „Unlängst war einer meiner Fahrgäste auf einem Flug, der storniert wurde. Nur wurde mir das nicht angezeigt und mitgeteilt“, erklärt mir Dejan, „ich fuhr zum Flughafen, habe auf ihn gewartet, ihn angerufen, und er sagte mir, er hänge noch in London fest. Weder Airline noch App haben mich darüber informiert.“

Die Margen im Taxigeschä­ft sind eng bemessen. Fahrtenaus­fälle und Verspätung­en ziehen einen Rattenschw­anz an Folgemänge­ln nach sich, die zu finanziell­en Verlusten führen. Mein Fahrer, bereits 15 Jahre in seiner Profession, weiß Bescheid. „Vor allem die Gepäckausg­abe führt derzeit zu großen Problemen. Mittlerwei­le warten Passagiere oft eine Stunde auf ihre Koffer.“

Für Dejan sind Planungen derzeit auf dem Zufallspri­nzip aufgebaut. Der nächste Keulenschl­ag, nachdem ohnehin schon zwei Corona-Jahre lang wenig bis gar nichts ging. „Aber auch das wird sich wieder legen“, zeigt er sich ungebroche­n zweckoptim­istisch, „nach Covid bringt mich nichts mehr so schnell aus dem Tritt.“

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