Wie die aktuelle Flugsituation die Taxibranche zerstört
Wer die „Krone“liest, ist bestens informiert – das nahende Sommerurlaubsvergnügen nach zwei Jahren des pandemischen Darbens wird durch zahlreiche Flugausfälle geschmälert. Personalmangel an allen Ecken und Enden sorgt auf verschiedenen Flughäfen in unterschiedlichen Ländern dafür, dass Flieger verspätet starten oder ankommen, storniert werden oder mit nicht näher definierten Problemen ewig lange auf ihrem Stellplatz verharren, während die Abflugslots verstreichen.
Die Folgen daraus: frustrierte Passagiere, die sich nicht an kühlen Mojitos am Strand von Kreta laben, sondern sich mit überteuerten Bieren am industriellkühlen Gate C auf dem
Schwechater Flughafen zuprosten müssen.
Wie die Passagiere kommen auch die Taxler unschuldig zum Handkuss. „Unlängst war einer meiner Fahrgäste auf einem Flug, der storniert wurde. Nur wurde mir das nicht angezeigt und mitgeteilt“, erklärt mir Dejan, „ich fuhr zum Flughafen, habe auf ihn gewartet, ihn angerufen, und er sagte mir, er hänge noch in London fest. Weder Airline noch App haben mich darüber informiert.“
Die Margen im Taxigeschäft sind eng bemessen. Fahrtenausfälle und Verspätungen ziehen einen Rattenschwanz an Folgemängeln nach sich, die zu finanziellen Verlusten führen. Mein Fahrer, bereits 15 Jahre in seiner Profession, weiß Bescheid. „Vor allem die Gepäckausgabe führt derzeit zu großen Problemen. Mittlerweile warten Passagiere oft eine Stunde auf ihre Koffer.“
Für Dejan sind Planungen derzeit auf dem Zufallsprinzip aufgebaut. Der nächste Keulenschlag, nachdem ohnehin schon zwei Corona-Jahre lang wenig bis gar nichts ging. „Aber auch das wird sich wieder legen“, zeigt er sich ungebrochen zweckoptimistisch, „nach Covid bringt mich nichts mehr so schnell aus dem Tritt.“