Kronen Zeitung

„Herausford­erung Verdi“

Oper im Steinbruch: Alvise Casellati

- Karlheinz Roschitz

„Das Publikum soll beim Betreten des Geländes in unser Bühnenbild in die Welt Babylons, aber auch Verdis eintauchen“, erklärt Bühnenbild­ner Thanassis Demiris, der für die Neuprodukt­ion der Oper „Nabucco“im Steinbruch in St. Margarethe­n das gewaltige Babylon König Nebukadnez­ars gestaltet hat.

In die Welt Verdis einzutrete­n, ist aber auch das Anliegen Alvise Casellatis: Er dirigiert die „Nabucco“-Premiere (13. Juli) und weitere 19 Vorstellun­gen (bis 14. August). Francisco Negrin inszeniert das Werk auf der 7000-Quadratmet­erbühne.

Alvise Casellati (49), beginnt demnächst mit den Musikprobe­n. „Mit drei Besetzunge­n, mit denen ich bereits vorarbeite! Für mich ist ,Nabucco‘ eine Herausford­erung, besonders in der letzten Woche. Denn der Sound des Orchesters muss zum richtigen Verdi-Klang wachsen und in den Riesenraum ,eingepasst‘ werden. In Open-Air-Aufführung­en klingt der frühe Verdi anders als in Opernhäuse­rn.

Was Verdi von Rossini gelernt hat, muss da ebenso herausgear­beitet werden wie tragische Ereignisse, große melodische Momente, der geradezu süße Klang.

Casellati, aus einer alten musikalisc­hen Familie Paduas, die mit Richard Wagner befreundet war, wurde zuerst Jurist an New Yorks Columbia University, studierte danach an der Juilliard School Dirigieren: „Wenn man einen Traum hat, darf man nicht warten, ihn zu verwirklic­hen.“

2011 debütierte er in Venedigs Teatro La Fenice, in Genua, der Arena von Verona und wurde u. a. Direktor der Central Park Concerts in New York.

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