Fest für alle, die den Tanz lieben
Unter Ballettdirektor Martin Schläpfer wieder seine traditionelle „Nurejew Gala“
Hochmusikalisch. Schwerelos. Elegant. Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew waren die faszinierendsten Ballettstars ihrer Zeit. Ihre Bühnenpartnerschaft wurde zur Legende.
Im Andenken an den auch in Wien so wirkungsmächtigen Rudolf Nurejew, der nicht nur in den russischen Handlungsballetten zu brillieren wusste, sondern mit vielen bedeutenden zeitgenössischen Choreografen zusammenarbeitete und immer auch offen für Neues war, präsentiert das Wiener Staatsballett in seiner diesjährigen Gala Historisches von Marius Petipa neben Zeitgenössischem von Sol León & Paul Lightfoot, George Balanchines funkelnd-virtuoses „Allegro brillante“und Maurice Béjarts für Nurejew kreierte „Lieder eines fahrenden Gesellen“und Martin Schläpfers „Ungarische Tänze“. Den Studierenden der Ballettakademie vertraute Hans van Manen sein Ensemblestück „Unisono“an.
Highlights des Abends: An erster Stelle der berühmte Pas de deux aus „Le Corsaire“in der Choreografie nach der Fassung von Nurejew & Fonteyn: atemberaubend der Erste Solist Davide Dato, der mit frenetischem Applaus gefeiert wurde. Enttäuschend seine Partnerin Hyo-Jung Kang.
Grazil wie berührend Olga Esina im Pas de deux aus dem 2. Akt aus Rudolf Nurejews „Cendrillon“. An ihrer Seite Senior Artist und ehemaliger Erster Solotänzer Roman Lazik, der seine Abschiedsvorstellung gab, und nach 15 Jahren seine Karriere beendet.
Großartig Ioanna Avraam, Masayu Kimoto und Edward Cooper in „Source of Inspiration“.
Besonders beeindruckte die tänzerische Synchronität der Studierenden der Ballettakademie. Da kann sich noch so mancher aus dem Corps de Ballet inspirieren lassen. Sowohl Liebhaber des klassischen Balletts als auch des zeitgenössischen Tanzes kamen an diesem Abend auf ihre Kosten.