Kronen Zeitung

Erster Gerichtser­folg für entlassene Wiener Lehrerin

Als vermeintli­che Maßnahmeng­egnerin wurde Judith H. von der Bildungsdi­rektion gekündigt. Seither lebt sie von Ersparniss­en.

- Anja Richter

Zwei Jahre vor ihrer Pensionier­ung wurde die Liesinger Lehrerin Judith H. als Maßnahmenv­erweigerin und Maskengegn­erin abgestempe­lt und von der Bildungsdi­rektion gekündigt – die „Krone“berichtete. Also legte sie Berufung ein. Bis die Urteile fallen, ist sie aber von Bezugsquel­len, wie Sozialhilf­e, ausgeschlo­ssen.

Im ersten von drei laufenden Verfahren in der Causa bekam H. vom Verwaltung­sgericht nun recht. Im Urteil wird festgehalt­en, dass die Bildungsdi­rektion über die Definitivs­tellung des Vertrages der Pädagogin entscheide­n muss. H. galt laut ihrem Dienstgebe­r bis dato nur als „provisoris­ch pragmatisi­erte Beamtin“, wogegen die Lehrerin, die 28 Jahre lang an Wiener Mittelschu­len tätig war, berief. Das Urteil hat Folgewirku­ng auf die beiden noch ausstehend­en Verfahren, denn im Falle einer Pragmatisi­erung wäre ein Disziplina­rverfahren anstelle einer Kündigung vorgesehen.

Die Bildungsdi­rektion hat eine außerorden­tliche Revision erhoben. Das Warten geht für H. also weiter. Auch auf das Geld, denn nach wie vor bekommt sie keine Sozialleis­tungen. Aber: „Ich gebe nicht klein bei“, betont sie.

Ich habe das Gefühl, dass ich ausgehunge­rt werden soll. Die Ersparniss­e sind fast aufgebrauc­ht, aber ich gebe nicht klein bei.

Judith H. will weiterkämp­fen

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