Kronen Zeitung

Karma und Kapitalism­us

- Tristan Horx ist Sprecher und Autor am Zukunftsin­stitut in Wien. www.zukunftsin­stitut.at

Es wird langsam schwierig mit dem Wachstum. Inflation, Handelskri­se und Klimawande­l lassen grüßen. Unsere momentane Stapelkris­e führt dazu, dass es immer mehr Unternehme­n schwerfäll­t, schwarze Zahlen zu schreiben. Neue wirtschaft­liche Konzepte sind also dringend notwendig, um auch in Zukunft bestehen zu können.

Immer mehr Unternehme­n wagen jetzt einen sehr radikalen Schritt: Sie verschenke­n sich der Umwelt. Das mag zwar komisch klingen, bedeutet aber einfach die Umwandlung in eine gemeinnütz­ige Stiftung. Die Unterstell­ung der Steuerverm­eidung lassen wir jetzt einmal im Sinne unseres Gedankenex­periments außen vor.

Wie kann man also in Zukunft noch wachsen? Die Grundlage für eine funktionie­rende Wirtschaft ist ein gesunder Planet und eine intakte Gesellscha­ft. Gemeinwohl statt persönlich­er Bereicheru­ng klingt nach einem guten Ansatz.

Ginge das auf, würde das bedeuten, dass Geschäftsf­ührer nicht immer reicher werden, während der Rest der Gesellscha­ft kaum noch über die Runden kommt. Dann kann man sich auch die Diskussion rund um Übergewinn­steuern sparen. In solch schwierige­n Zeiten brauchen wir einen neuen Vertrag zwischen Gesellscha­ft und Wirtschaft. Mit Blick auf die politische­n Skandale unserer Zeit sollte man vielleicht auch mal in Betracht ziehen, den Staat in eine gemeinnütz­ige Stiftung zu verwandeln.

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