Kronen Zeitung

„Das war wohl das beste Rennen meiner Karriere“

⧁ Sergio Pérez feierte beim Nachtklass­iker in Singapur seinen zweiten Sieg 2022 nach Monaco ⧁ Charles Leclerc und Carlos Sainz komplettie­rten das Podium ⧁ Übermütige­r Max Verstappen vergab den ersten Titel-Matchball

- RICHARD KÖCK richard.koeck@kronenzeit­ung.at Richard Köck

Ein Taifun über Suzuka sorgte 2004 und 2019 für die Samstag-Absage des Qualifying­s, auch in Melbourne wurde das Zeittraini­ng 2013 wegen Starkregen erst am Sonntagvor­mittag zu Ende gefahren.

Jenson Button damals: „Keine Ahnung, ob da draußen ein Fluss oder eine Formel-1-Strecke ist. Da ist ein einziger See.“

Und gestern mussten die rund 120.000 Fans (am gesamten Wochenende kamen 302.000) rund um den Marina Bay Circuit gar um die Austragung des 17. Saisonlauf­s zittern. Etwas mehr als eine Stunde vor dem geplanten Start gingen über der südostasia­tischen Metropole heftige Niederschl­äge nieder. An Rennfahren war nicht zu denken, die Aquaplanin­gGefahr viel zu groß, so musste das gesamte Startproze­dere nach hinten verlegt werden – aber „Petrus“hatte Einsicht mit den 20 Piloten. Mit 65 Minuten Verspätung sprang endlich die Ampel auf Grün – um 21.05 Uhr, der spätesten Startzeit in der Geschichte der „Königsklas­se“.

Gleich nach der schwarz-weiß-karierten Flagge eilte WM-Leader Max Verstappen mit Red Bulls Motorsport­chef Helmut Marko zum Flughafen, um 1 Uhr ging’s nach Tokio. Und der Blick auf die Wettervorh­ersage für Suzuka verriet ihnen: Regen zur Startzeit um 14 Uhr . . .

Heftiger Monsunrege­n in Singapur, ein Marina-Bay-Street-Circuit, der nicht wirklich auftrockne­n wollte. Die 20 Piloten der „Königsklas­se“hatten in den Nachtstund­en in der südostasia­tischen Millionens­tadt alle Hände voll zu tun. Und nach zahlreiche­n Safety-Car- und Virtual-Safety-Car-Phasen jubelte nach zwei Stunden Rennzeit Sergio Pérez über seinen zweiten Saisonsieg nach Monaco, den vierten seiner Karriere. „Das war wohl das beste Rennen meiner Karriere, die letzten Runden waren richtig hart, ich bin jetzt völlig fertig“, sagte der Mexikaner nach der Zielflagge.

Für seinen Teamkolleg­en, WM-Spitzenrei­ter Max Verstappen, der wegen eines Irrtums der Renningeni­eure (zu wenig Benzin an Bord) im Qualifying nur auf Platz acht kam, war’s wohl kein Wochenende nach seinem Geschmack. Erst ein verpatzter Start, dann, 34 Minuten vor dem Ende, ein zu energische­r Angriff auf Lando Norris, welcher im Notausgang endete. Am Ende Platz sieben und damit den ersten Titelmatch­ball vergeben. Pérez: „Ich denke, für Max ist es sowieso netter, wenn er die WM in Japan gewinnt.“

Strafe ließ Checo zittern

Doch „Checo“musste um diesen Sieg noch zittern. Die Stewards holten ihn nach der Siegerehru­ng zum Rapport. Pérez soll zu viel Platz hinter dem Safety-Car gelassen haben – und zwar gleich zweimal. So kassierte er eine 5-Sekunden-Strafe.

Das Podium komplettie­rten die beiden Ferraris von Charles Leclerc, der in der Weltmeiste­rschaft fünf Ren

Auch in Suzuka wartet der Regen

Die letzten Runden waren wirklich sehr intensiv. Ich bin jetzt völlig fertig, aber das war wohl das beste Rennen meiner Karriere

Singapur-Sieger Sergio PÉREZ

nen vor Schluss nun 104 Punkte hinter Verstappen auf Platz zwei liegt, und Carlos Sainz. „Ich hatte beim Start zu viel Wheelspin, konnte so die Polepositi­on nicht nützen“, meinte der Monegasse etwas enttäuscht und fügte lächelnd hinzu: „Ich bin total fertig, werde heute gut schlafen und nächste Woche in Suzuka wieder voll fit sein.“

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria