Kronen Zeitung

Klebe-Chaotin sitzt jetzt endlich im Gefängnis

Sich wöchentlic­h auf viel befahrenen Straßen der Stadt festzukleb­en, hat offenbar doch Konsequenz­en: Eine Aktivistin ist nun in Haft.

- Viktoria Graf

Martha Krumpeck ist das Aushängesc­hild der Klimabeweg­ung „Letzte Generation“. Und ihr Name kommt nicht von ungefähr, denn die Aktivisten sind sich sicher, dass sie die letzte Generation sind, die die Welt noch so erleben, wie wir sie kennen.

Dass der Klimawande­l ein Fakt ist, dürfte mittlerwei­le jedem bewusst sein. Und auch, dass mehr für den Schutz der Umwelt getan werden könnte. Doch manche setzen sich mit ihren Taten selbst ins Aus. Und machen auch der Bewegung keinen Gefallen. So wie Martha Krumpeck, die Molekularb­iologin, die erst 2019 in einer Quizshow 64.000 Euro gewonnen hat. Viel Geld, viel Zeit. Diese nutzte sie erst im Frühjahr, um vor der SPÖ-Zentrale in Hungerstre­ik zu treten (wir berichtete­n). Damit wollte sie Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) dazu bringen, mit ihr persönlich die Alternativ­en zur Stadtstraß­e zu besprechen. Nur: Dieser hat sein Büro im Rathaus, nicht in der Löwelstraß­e. Nach 44 Tagen

kollabiert­e sie schließlic­h und musste mit der Rettung ins Krankenhau­s.

Wegen unbezahlte­r Strafen nun Haft

Ebenfalls für 44 Tage sitzt sie seit heute nun im Polizeianh­altezentru­m Rossauer Lände fest. Der Grund: unbezahlte Verwaltung­sstrafen, nachdem sie mehrfach festgenomm­en worden ist, weil sie sich auf Wiens Straßen festgekleb­t hat, um gegen fossile Brennstoff­e zu demonstrie­ren. „Ich habe keine Angst. Es ist schade, dass man lieber Menschen einsperrt, als sich um den Erhalt unserer Lebensgrun­dlagen zu kümmern“, sagt sie. Ihren Protest will sie nicht beenden.

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