Erstmals 100.000 Asylanträge
Alarm schlägt Asyllandesrat Waldhäusl (FP). Denn heute, Sonntag, wird die Schallmauer von 100.000 Asylanträgen erstmals in Österreich überschritten. Mehr als bei der Krise 2015.
Erstmals sechsstellig im neuen Jahrtausend – heute soll die Zahl der Flüchtlinge, die heuer in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, die 100.000erMarke überschreiten. Das sind deutlich mehr als bei der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 (siehe Grafik links), wo 89.000 hierzulande Asyl suchten. Davor waren es weit weniger. Der Durchschnitt der Jahre von 2004 bis 2014 liegt bei 17.200.
Im Jahr 2022 war bisher nur jeder 20. Flüchtling eine Frau, heißt es aus dem Büro von Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl (FP). Aktuell werden pro Woche mehr als 4000 Anträge gestellt. Bis zum Jahresende rechnet das Innenministerium mit etwa 120.000 Anträgen.
„100.000 Männer sind gekommen, um zu bleiben“
„Diese Zuwanderungswelle ist ganz anders als alle anderen bisher. Sie gefährdet unsere Sicherheit, unser Sozialsystem und unseren Frieden. Denn diese 100.000 jungen Männer sind gekommen, um zu bleiben und ein besseres Leben zu finden“, schlägt Waldhäusl Alarm.
Der Freiheitliche aus Niederösterreich zeichnet ein düsteres Bild: „Mittlerweile sind nicht nur unsere Aufnahmekapazitäten und finanziellen Möglichkeiten erschöpft – auch die Geduld der Bevölkerung, die unter der Teuerungskrise leidet, ist am Ende.“Durch die derzeitige Politik der Regierung hätten Flüchtlinge auch jeden Grund, in Österreich ein besseres Leben zu suchen, wettert der Landesrat. Wäre er Innenminister, würde er die Grenze sofort dichtmachen. „Alle, die es trotzdem versuchen, würde ich in den sicheren Drittstaat zurückbringen lassen. Ein sofortiger Aufnahmestopp muss her“, lässt er VP-Minister Gerhard Karner schon zum wiederholten Male ausrichten. Wenn die Regierung dazu nicht bereit sei, wäre es weiterhin seine Aufgabe, die Niederösterreicher vor der Zuwanderung zu schützen, indem er keine weiteren Quartiere bereitstelle und Flüchtlinge übernehme.
60.000 Vertriebene aus Ukraine zählen extra
Zu den 120.000 Flüchtlingen bis Jahresende kommen auch noch 60.000 Vertriebene aus der Ukraine – da allerdings mehrheitlich Frauen und Kinder. Das bedeutet dennoch, dass bis 31. Dezember 180.000 Fremde in Österreich sein werden.