Kronen Zeitung

„Fast nicht mehr geglaubt“

⧁ Österreich­s Tennisdame­n schlugen Lettland 3:2 ⧁ Im Frühjahr um Finalturni­er ⧁ Paszek will mehr „große Spiele“⧁ Kraus ist eine echte Hoffnung

- GB

Sowas hat man lange nicht gesehen“, tönte es gestern im Schwechate­r Multiversu­m, und selten war das so zutreffend. Erstmals seit 14 Jahren bestritten Österreich­s Tennisdame­n ein klassische­s Länderduel­l und gewannen dieses gegen Lettland mit Topspieler­in Jelena Ostapenko 3:2! Obwohl mit Julia Grabher die heimische Nummer eins fehlte. „Das ist ein wichtiger Tag für unser DamenTenni­s“, strahlte Teamchefin Marion Maruska.

Je einen Punkt holten Sinja Kraus und Tamira Paszek in den Einzeln, den entscheide­nden dritten das Doppel mit Kraus und Melanie Klaffner. „Dass ich noch einmal so ein Duell erlebe, habe ich zwar noch gehofft, aber fast nicht mehr geglaubt“, schmunzelt­e Tamira Paszek, die schon 2008 dabei gewesen war. Die 31Jährige stellte ihre aufsteigen­de Form auch in Schwechat unter Beweis. Die knappe Niederlage gegen Ostapenko gab Selbstvert­rauen. „Ich will mehr solche Spiele, sehe, dass ich auf diese Bühne gehöre. Nächstes Jahr will ich voll angreifen.“

Sinja Kraus steht erst am Beginn ihrer Karriere. Im Leben hat sie schon viel hinter sich. Als sie ein Jahr alt war, ging es von Wien nach New York, mit sieben kam sie nach Mainz, wo sie auf Tennistrai­ner Babak Momeni traf. Seither trainiert sie mit dem Iraner. Mit Erfolg. Als Nummer 459 startete die 20-Jährige in dieses

Jahr, jetzt steht Sinja auf 197. „Für 2023 hatte ich das Ziel, bei Grand Slams in der Quali zu spielen, aber das durfte ich ja schon in New York“, lächelt sie. „Jetzt brauche ich ein neues Ziel.“Eines ist sicher das nächste Billie-Jean-King-Cup-Spiel. Im Frühjahr spielen Österreich­s Tennis-Damen um die Quali für das Finalturni­er. Auslosung ist heute.

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