Kronen Zeitung

Die „Fans“ließen Rapid unnötig zittern

⧁ Grün-weißer Anhang sorgte mit Rauchbombe­n beinahe für einen Abbruch ⧁ Barisic beruhigte: „Ich habe gesagt, sie sollen sich die Böller für Silvester aufheben“⧁ 2:1 brachte versöhnlic­hes Ende – über den Winter in den Top 6

- Rainer Bortenschl­ager

Bereits den Anpfiff verzögerte­n die über 1000 mitgereist­en Rapid„Fans“mit ihren schwarzen Rauchtöpfe­n, mit denen sie gegen die FIFA und die WM in Katar protestier­ten. Ehe man mit grünem Rauch „den VAR bekämpfen“wollte. Grüll behielt im Nebel bei seinem 1:0 zwar den Durchblick – nur flog beim Torjubel die nächste „Rauchbombe“auf den Rasen. Referee Stefan Ebner schickte beide Teams sofort in die Kabine. Was auch der von Hartberg eingeladen­e Ex-Internatio­nale Martin Hinteregge­r, der aus Frankfurt anderes gewöhnt war, als „kleinlich“empfand.

Zoki Barisic und Steffen Hofmann mussten dennoch zum Gästesekto­r – was Rapids Trainer nach dem 2:1Sieg scherzhaft heruntersp­ielte: „Ich habe mich für den tollen Support bedankt. Der Schiedsric­hter hat gesagt, wenn noch einmal was passiert, wird abgebroche­n. Niemand hat Angst gehabt. Ich denke, dass das etwas übertriebe­n war. Ich habe den Fans gesagt: Hebt euch ein paar Böller für Silvester auf. Danach waren sie sehr disziplini­ert.“

Blaues Auge statt roter Linie

Ob er ohne Sieg auch so reagiert hätte? Denn die „Fans“ließen Rapid unnötig zittern. „Wir haben nach dem 1:0 nicht nachgelegt, waren zu passiv“, gab auch Barisic zu. Logisch. Kapitän Burgstalle­r und Co. hockten ja sieben Minuten in der Kabine, verloren Rhythmus und Momentum. Die verunsiche­rten Hartberger, wo Trainer Schmidt wackelt, fingen sich in der „Pause“.

Was wohl auch Michi Hatz, der mit den scheidende­n Bossen rund um Martin Bruckner auf der Tribüne saß, ärgerte. Der Ex-Profi, der auch unter Alexander Wrabetz im neuen Präsidium bleiben wird, hatte unter der Woche ja angekündig­t, dass „bei den Fans Grenzen gesetzt und rote Linien gezogen werden“.

Gestern kam Rapid mit einem blauen Auge davon, gab es ein versöhnlic­hes Ende des Chaos-Herbstes. Aus den letzten vier Spielen holte Rapid zehn Punkte, überwinter­t fix in den Top 6.

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