Kronen Zeitung

SPANIEN Wenig Weiß in der „Furia Roja“

staunt über nur zwei Real-Spieler im WM-Kader und träumt vom zweiten Titel

- Georg Fraisl

Ein angenehmes Plus von 23, 24 Grad hatte es am Wochenende an der spanischen Mittelmeer-Küste, wo der Tiroler Kurt Jara (72) in seinem Winter-Domizil nahe Alicante täglich die Zeitungen studiert. Spaniens Nationaltr­ainer Luis Enrique redete da nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir fahren nach Katar, um Weltmeiste­r zu werden“, sagte der Coach.

Was Jara, der ehemalige Legionär bei Valencia, 59fache Internatio­nale sowie erfolgreic­he Trainer (u. a. bei Tirol, HSV, Kaiserslau­tern, Salzburg), mit einem Lächeln quittierte: „Was soll er denn sonst sagen?“ Tatsächlic­h, denkt der Wahl-Spanier aus den Tiroler Bergen, hat der Weltmeiste­r von 2010 keine leichte Gruppe vor sich: „Über Deutschlan­d müssen wir nicht diskutiere­n. Und Japan sollte man mit seinen vielen Legionären nicht unterschät­zen!“Klar freilich: Ein Ausscheide­n in der Vorrunde wäre eine unvorstell­bare Schmach für das Land, das mit Real Madrid den aktuellen ChampionsL­eague-Gewinner stellt.

Doch just das weiße Ballett ist im WM-Kader so unterbeset­zt wie seit 70 Jahren nicht mehr! „Bei Real spielen wenige Spanier“, ist

Jara nicht überrascht. Was ihm zudem ins Auge springt: Im Gegensatz zur Weltmeiste­r-Mannschaft (mit Torres und Villa) fehlt der „Furia Roja“ein Knipser. „Mit Alvaro Morata nur eine echte Nummer 9 im Kader – das kann schon zum Problem werden.“

Auch Routiniers wie Sergio Ramos oder Thiago fehlen, die Jugend bekam bei den Königen des Ballbesitz­es den Vorzug.

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Kurt Jara, Alvaro Morata
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