SPANIEN Wenig Weiß in der „Furia Roja“
staunt über nur zwei Real-Spieler im WM-Kader und träumt vom zweiten Titel
Ein angenehmes Plus von 23, 24 Grad hatte es am Wochenende an der spanischen Mittelmeer-Küste, wo der Tiroler Kurt Jara (72) in seinem Winter-Domizil nahe Alicante täglich die Zeitungen studiert. Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique redete da nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir fahren nach Katar, um Weltmeister zu werden“, sagte der Coach.
Was Jara, der ehemalige Legionär bei Valencia, 59fache Internationale sowie erfolgreiche Trainer (u. a. bei Tirol, HSV, Kaiserslautern, Salzburg), mit einem Lächeln quittierte: „Was soll er denn sonst sagen?“ Tatsächlich, denkt der Wahl-Spanier aus den Tiroler Bergen, hat der Weltmeister von 2010 keine leichte Gruppe vor sich: „Über Deutschland müssen wir nicht diskutieren. Und Japan sollte man mit seinen vielen Legionären nicht unterschätzen!“Klar freilich: Ein Ausscheiden in der Vorrunde wäre eine unvorstellbare Schmach für das Land, das mit Real Madrid den aktuellen ChampionsLeague-Gewinner stellt.
Doch just das weiße Ballett ist im WM-Kader so unterbesetzt wie seit 70 Jahren nicht mehr! „Bei Real spielen wenige Spanier“, ist
Jara nicht überrascht. Was ihm zudem ins Auge springt: Im Gegensatz zur Weltmeister-Mannschaft (mit Torres und Villa) fehlt der „Furia Roja“ein Knipser. „Mit Alvaro Morata nur eine echte Nummer 9 im Kader – das kann schon zum Problem werden.“
Auch Routiniers wie Sergio Ramos oder Thiago fehlen, die Jugend bekam bei den Königen des Ballbesitzes den Vorzug.