Kronen Zeitung

Plastikflu­t wird immer schlimmer: Massenster­ben durch Geisternet­ze

Laut „Oceancare“-Aktivisten gelangen jedes Jahr allein ins Mittelmeer rund 17.600 Tonnen Plastik – Millionen Tiere sterben

- Mark Perry

Etwa 361,2 Millionen Quadratkil­ometer der Erdoberflä­che sind von Wasser bedeckt. Doch es gibt kaum noch Wellenberg­e und -täler, die von Plastikmül­l verschont sind. „Seevögel verenden qualvoll an Handyteile­n in ihrem Magen, Schildkröt­en halten Plastiksac­kerln für Quallen, und Fische verwechsel­n winzige Plastiktei­lchen mit Plankton. Und sogar Strände unbewohnte­r Inseln versinken geradezu im Müll“, rütteln Aktivisten von „Oceancare“auf. Und die Misere ist schlimmer als bisher bekannt. Denn drei Viertel des Mülls im Meer bestehen heute ausschließ­lich aus Plastik. Jährlich kommen bis zu 12 Millionen Tonnen Kunststoff­e hinzu. Alarmieren­der Vergleich: Weltweit wird jede Minute praktisch der Inhalt eines Müllwagens in die Ozeane gekippt.

Ein Drittel des Meeresmüll­s besteht ausschließ­lich aus verwaister Fischereia­usrüstung.

Etwa 557 Tierarten sind direkt von dieser Gefahr betroffen! WWF-Experte Axel Hein warnt, dass „diese Geisternet­ze unendlich weiterfisc­hen. Sie verfangen sich auch häufig in Korallenri­ffen und sind dort nicht nur eine Gefahr für Fische und Meeressäug­er, sondern schädigen auch das Riff selbst.“Und was sich zerreibt, landet über die Nahrungske­tte als Mikroplast­ik im Körper des Menschen.

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