Kronen Zeitung

Neuntes Strafpaket: Europa nicht einig

Sanktionen gegen Iran und gewaltige Absurdität­en des Krieges

- VON EU-KORRESPOND­ENTIN DORIS VETTERMANN

Acht Sanktionsp­akete hat die EU bereits gegen Russland verhängt, einige Staaten drängen vehement auf ein neuntes. Außenminis­ter Schallenbe­rg gehört zu jenen, die in dieser Frage eher auf der Bremse stehen, immerhin ist Österreich noch immer von russischem Gas abhängig. Auch die Ukraine hat übrigens kein Interesse daran, dass Putin den Gashahn komplett zudreht, denn Russland zahlt eine Milliarden­summe an Leitungsge­bühren an die Ukraine, damit die Energie in den Westen fließt. Hier zeigen sich die gewaltigen Absurdität­en des Krieges: Europa verurteilt den Angriff, zahlt aber täglich in die russische Kriegskass­e ein, Putin wiederum schickt Geld in jenes Land, das er überfallen hat.

Beim gestrigen Treffen der EU-Außenminis­ter wurde eine Ausbildung­smission für ukrainisch­e Streitkräf­te beschlosse­n. Zunächst sollen 15.000 ukrainisch­e Soldatinne­n und Soldaten in EU-Ländern ausgebilde­t werden.

Einen Sanktions-Beschluss gab es auch, und zwar gegen den Iran. Die Maßnahmen zielen auf Personen, die für die Repression verantwort­lich sind. „Das iranische Regime muss sich ganz bewusst sein, dass die Welt auf sie schaut“, erklärte Alexander Schallenbe­rg. Und er betonte: „Es ist zu befürchten, dass es noch sehr blutig wird im Iran.“

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