Kronen Zeitung

Die Pleite des Krypto-„Krösus“

- DR. GEORG WAILAND georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Vor Kurzem galt Sam Bankman-Fried, 30 Jahre jung, als einer der reichsten Männer der Welt: Die von ihm 2019 gegründete KryptoBörs­e FTX wurde auf einen Wert von 32 Milliarden US-Dollar geschätzt. FTX galt als tolle Plattform für Bitcoin & Co., eine Rakete zum Reichwerde­n für alle Mutigen.

Inzwischen ist die „Rakete“verglüht, die KryptoBörs­e FTX und mit ihr 130 Firmen der FTX-Group. Selbst Geld-Profis wie Softbank oder Black Rock haben seit 2009 mehr als zwei Milliarden Dollar bei FTX eingezahlt. Sie haben zu spät erkannt, dass der smarte Firmengrün­der, der in einer WG wohnt und einen bescheiden­en Mittelklas­sewagen fährt, Gelder für einen maroden Fonds von ihm abgezweigt haben dürfte.

Kurios ist, dass ausgerechn­et Sam BankmanFri­ed den Krypto-Markt salonfähig machen wollte. Er spendete heuer 40 Millionen Dollar für die Demokraten und weitere Millionen an die Republikan­er. Bitcoin & Co. sollten als „Währung“der Zukunft etabliert werden. Jetzt ist die Pleite perfekt, zurzeit sucht man nach einer Milliarde Dollar, die verschwund­en ist. Aber das dürfte erst der Anfang sein.

An dieser Stelle wurde mehrfach vor dem hohen Risiko bei Krypto-Anlagen gewarnt. Nicht zu Unrecht, wie man jetzt sieht. „Es tut mir wirklich leid“, postete der in die Pleite geschlitte­rte Ex-Milliardär. Darum werden sich die Anleger nichts kaufen können, die dem verhindert­en Weltverbes­serer blind gefolgt sind.

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