Boxen stopp
Unser erstes Treffen war Zufall. Bei der Präsentation des Hypersportwagens Mercedes-AMG ONE im Rahmen der Auto-Ausstellung in Frankfurt 2017. Gemeinsames Staunen über das Millionen-Geschoß mit
George Russell, Träumen von einer Runde damit, Plaudern über die Faszination schneller Autos.
Schnell unterwegs war der Brite damals schon. Allerdings noch in der GP3Serie, die er – wie die Formel 2 – auf Anhieb gewann. Fünf Jahre später steht
Russell endlich dort, wo er sich selbst schon als Teenager gesehen hat – was er damals schon MercedesTeamchef Toto Wolff glaubhaft versicherte . . .
Denn kaum hatte er die britische Formel 4 gewonnen, marschierte er mit erst 16 Jahren beim Wiener ein, um ihm mit einer Powerpoint-Präsentation zu erklären, warum er für Mercedes Siege einfahren wird.
Wolff nahm ihn unter seine Fittiche – und führte ihn langsam heran: Bei Nachzügler Williams konnte George in der ersten Formel-1-Saison nie punkten, dafür bei Kollege Robert Kubica viel lernen. Als Ersatz für Lewis Hamilton in Bahrain 2020 lag er in Führung, bis die Mercedes-Box die falschen Reifen montierte. Wie stark Russell wirklich ist, bewies er heuer endgültig: Während Hamilton mit dem neuen Silberpfeil lange seine liebe Not hatte, war der 24-Jährige in 18 von bisher 21 Rennen in den Top 5, davon sechsmal Dritter, einmal Zweiter – und nun erstmals Sieger.
Bei Russell hat Toto richtig getippt