Kronen Zeitung

Goldene Generation greift noch einmal an

BELGIEN ist im Tor, Mittelfeld und Sturm überragend, aber fehlende Geschwindi­gkeit in der Abwehr wiegt wohl zu schwer für Titel

- Lukas Schneider

Die Erwartunge­n sind sehr groß, das Halbfinale ist sicher wieder drinnen. Trotzdem sehnen sich die Fans endlich mal nach einem ganz großen Titel. Obwohl ihre goldene Generation nicht mehr lange dafür Zeit hat. Es wird wahrschein­lich der letzte Anlauf werden“, meint Raphael Holzhauser. Seit drei Jahren spielt der Ex-Austrianer nun bereits in Belgien, läuft seit diesem Sommer für Erstliga-Klub Leuven auf.

Mit dem Marktwert von 563,20 Millionen Euro zählt der Zweite der Weltrangli­ste, der in der Qualifikat­ionsGruppe für die EM 2024 auf Österreich prallt, auch in Katar erneut zum Favoritenk­reis. „Im Tor, Mittelfeld und Angriff sind sie überragend. Die Abwehr ist für mich die einzige Schwachste­lle. Jan Vertonghen sowie Toby Alderweire­ld sind nicht die schnellste­n Spieler, da wird man mit Sicherheit Probleme bekommen. Der WM-Favorit ist für mich Argentinie­n“, erklärt Holzhauser.

„Vorne ein Monster“

Mit Welttorhüt­er Thibaut Courtois (Real Madrid), Inter Mailands Romelu Lukaku (derzeit noch am Oberschenk­el verletzt) und Stratege Kevin De Bruyne (Manchester City) hat Teamchef Roberto Martínez absoluMart­ínez te Weltklasse in den Reihen. Holzhauser: „Vor allem De Bruyne sticht hervor, seine Leistungen sind in der Premier League jede Woche einfach top. Und sollte Romelu rechtzeiti­g fit werden, ist er vorne ein Monster!“

bringt auf der Bank viel Erfahrung mit und probiert (so gut es geht), seine Stars stets bei Laune zu halten. Kurz nach der EM 2016 wurde er Belgiens Trainer, vor seinem Amtsantrit­t war der 49-Jährige

für die englischen Vereine Swansea City (2007 bis 2009), Wigan Athletic (2009 bis 2013) und Everton (2013 bis 2016) tätig. Als Eden Hazard vor einem Spiel in der Nations League jedoch bestens gelaunt in einem Nachtclub erwischt wurde, war für Martínez Schluss mit lustig.

Bei der letzten Endrunde 2018 in Russland marschiert­e man mit drei Siegen souverän durch die Gruppenpha­se, im Halbfinale war dann aber gegen den späteren Weltmeiste­r Frankreich mit 0:1 Endstation. Der Sieg im Spiel um Platz drei gegen die Engländer war für die „Roten Teufel“leider nur ein schwacher Trost.

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