Kronen Zeitung

Euphorie im Fondue-Stüberl

SCHWEIZ Kontinuitä­t, Unbekümmer­theit und eine ausgeglich­ene Liga – das sind für ÖFB-Goalie Lindner die Schlüssel zum Erfolg der „Nati“

- Rainer Bortenschl­ager

Vielleicht schauen s’ hier die WM jetzt im Fondue-Stüberl, ich bin gespannt“, schmunzelt Heinz Lindner über seine WahlHeimat. Österreich­s Teamgoalie hat schon letztes Jahr die Euphorie um die „Nati“in der Schweiz miterlebt. Erst im EURO-Viertelfin­ale war im Elferschie­ßen gegen Spanien Endstation. „Da hatte in der Stadt gefühlt jeder ein Trikot an, gab’s überall Public Viewing. Im Winter stell ich mir das schwierig vor.“

Umso leichter scheint den Eidgenosse­n die WMQuali zu fallen. Seit 2006 sind sie bei jeder WM dabei. „Sie sind eigentlich mit uns auf Augenhöhe“, drängt sich auch für Lindner der Vergleich mit Österreich auf. „Aber sie haben mittlerwei­le eine Kontinuitä­t, eine Abgeklärth­eit entwickelt, um zu liefern, wenn es darauf ankommt.“

Weshalb der Sion-Legionär der Schweiz auch in Katar die K.-o.-Phase zutraut: „Sie werden unbekümmer­t auftreten.“Ein Schlüssel zum Erfolg ist für den 32Jährigen auch die Liga: „Hier ist die Schere zusammenst­att auseinande­rgegangen. Letztes Jahr war FC Zürich Meister, jetzt ist er Letzter. Die Liga ist extrem ausgeglich­en. Kein Verein hat nur den Klassenerh­alt als Ziel, jeder will angreifen. So wird man in jedem Spiel gefordert. Es kann jeder jeden schlagen.“

Wodurch die Schweiz auch starke Legionäre entwickelt. Wobei der Kadermarkt­wert (280 Millionen) ähnlich hoch wie der von Österreich­s Team ist. Lindner streicht ein Duo heraus: Torhüter Sommer und Kapitän Xhaka. „Sie sind die Aushängesc­hilder des Teams. Aber in der Schweiz ist wirklich die Mannschaft der Star.“So blieb man nach einem schwachen Start souverän in der AGruppe der Nations League. Anders als Österreich.

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