Kronen Zeitung

Krisenbomb­e von USA entschärft

- Kurt.seinitz@kronenzeit­ung.at

Es waren dramatisch­e Stunden: Der lange befürchtet­e Ernstfall für die NATO schien zum Greifen nahe – Raketen russischer Bauart schlugen in Polen ein. Die Feindschaf­t zwischen beiden Ländern sowie die jüngsten Blamagen für den Kremlchef ließen eine Kurzschlus­shandlung als möglich scheinen.

Doch da kamen plötzlich Beruhigung­ssignale von unerwartet­er Seite: von den USA. Präsident Biden verwies auf Beweise, dass es sich um Irrläufer von Luftabwehr­raketen der Ukraine handelte. Putin hatte an diesem Tag ein noch nie da gewesenes Trommelfeu­er von über 100 Raketen auf die Ukraine geschossen.

Joe Biden ging mit den Erkenntnis­sen aus der US-Satelliten­aufklärung (Europa hat so etwas nicht!) eilig an die Öffentlich­keit, um einer gefährlich­en Eskalation den Boden zu entziehen. (USSatellit­en hatten auch die Massengräb­er von Srebrenica entdeckt).

Großes Aufatmen nach dramatisch­en Stunden: Sollte es noch eines Beweises bedürfen, dass diese NATO eben keine Organisati­on von Kriegstrei­bern ist, dann hat US-Präsident Biden der Kreml-Propaganda den Wind aus den Segeln genommen.

Brandgefäh­rlich bleibt die Lage allemal. Dass die zwei Raketen aus der Ukraine kamen, entschuldi­gt nicht die 100 russischen Raketen an diesem Tag. Das eine ist ein Kollateral­schaden, das andere ist ein Kriegsverb­rechen. Solange nicht die Waffen schweigen, muss weiterhin mit dem Ärgsten gerechnet werden.

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