Kronen Zeitung

Blick über den Teich

Fotografie­n und Taxifahrte­n mit der Beute entlarvten Täter

- Gabriela Gödel

Derzeit werden weite Teile Nordamerik­as von einem markanten Kaltluftvo­rstoß heimgesuch­t. Verstärkt durch die Verdunstun­g von den Wasserfläc­hen, dem sogenannte­n Lake-Effekt, steht vor allem den

Süd- und Ostseiten der Großen

Seen ergiebiger Schneefall bevor.

Meteorolog­e

ie sind – um es umgangsspr­achlich S zu sagen – nicht die hellsten Kerzen auf der Torte, die da im Wiener Landesgeri­cht als Angeklagte leuchten. Das sagt auch einer der beiden Verteidige­r, der gleich einmal um Milde „wegen der eingeschrä­nkten Intelligen­z“bittet. Er soll sie bekommen, während der andere Anwalt – Mirsad Musliu – gegen die Strafhöhe berufen wird. Doch das kommt erst später.

Zunächst geht es um die Taten, die laut Anklage schweren Raub, Diebstahl und Drogenhand­el umfassen. Es begann mit einer Kokainlief­erung an „Bekannte“, bei der der angeklagte gebürtige Russe und der junge Slowake entdeckten, dass sich in der Jackentasc­he nicht nur die paar Euro für ein paar Gramm Suchtgift befunden hatten, sondern rund 11.000 Euro. Also – Faust ins Gesicht, Raub. Blöd, wenn das Opfer die Täter kennt.

Dann beging das Duo Einbruchsd­iebstähle. Fahrräder en masse. Die sie via Internet verkauften. Einer der (Schein-)Käufer: ein ermittelnd­er Polizist. Das geht noch unter „dumm gelaufen“. Aber wenn der Versuch scheitert, das Handy bei der Einvernahm­e mittels Gegen-den-Tisch-Hauen zu zerstören, ist das wiederum blöd. Vor allem, weil man sich gegenseiti­g mit der Beute fotografie­rt hatte. Und wenn man mit den geklauten Rädern auch noch Taxi fährt, gibt es einen weiteren Zeugen.

So kam es, wie es kommen musste, nämlich zu Verurteilu­ngen: 8 Jahre für den Russen – wogegen sein Anwalt berufen wird, weil ihm dies trotz fünf Vorstrafen zu hoch erscheint. Und milde 7 Monate Haft für die slowakisch­e „Leuchte“.

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